„Melancholisch – träumend“ – so beschrieb der Dichter Julius Mosen den Charakter des Thüringer Schiefergebirges, „die Landschaft des einsamen Schweigens“.
Melancholisch, so ist eine der eindrucksvollsten Schiefergebirgshöhen, der Wurzelberg, wenn die grauen Nebelfetzen durch die düsteren und geheimnisvollen Nadelwälder streichen und den hohen Dom des Waldes ernst und schwer erscheinen lassen, träumend von den vergangenen Zeiten, zu denen hier noch dichter Urwald rauschte.
Landschaft des einsamen Schweigens, das ist der Wurzelberg auch heute noch in unserer lärmdurchhasteten Zeit. Im Flüstern der sich zuwiegenden Baumkronen und im Murmeln des eilig dahinspringenden Waldbaches klingt die Melodie des uralten Sanges vom Wurzelberg. Quelle: Lokalzeitung „Freies Wort“ vom 21. Nov. 1955
Im Laufe der Jahre wurde die in den 50'er Jahren errichtete Schutzhütte immer wieder durch engagierte Bürger aus den umliegenden Ortschaften instandgesetzt und erweitert. Nach einem schweren Windbruch im Winter 2022/2023 wurde ein kompletter Neubau notwendig.
Erste Aufzeichnungen über Gebäude auf dem Wurzelberg gehen bis auf das Jahr 1726 zurück. Die damalige leichte Hütte fiel 1732 einem Sturm zum Opfer. Vermutlich im Jahr 1747 wurde das hölzerne Jagdschloss auf der Wurzelbergwiese errichtet.
Das Jagdschloss enthielt einen Jagdsalon von 17 m Durchmesser mit einer runden Tafel. Im Salon hatten 16 bis 20 Personen Platz. Zur Jagdsaison hielten sich zuweilen 50 bis 60 Personen auf dem Wurzelberg auf.
Begleitpersonal der Jagdgesellschaft fand im Jägerhaus und in den übrigen Holzbauten Platz. Es gab außerdem einen großen Stall für 28 Pferde, eine Kutschenremise und mehrere andere Viehställe.
Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Besuch des Wurzelberges für etwa zwei Wochen im Spätsommer oder Herbst zum festen Jahresprogramm des Rudolstädter Hofes.
Im Jahre 1900 musste das Jagschloss wegen Baufälligkeit abgerissen werden.